Jugendliche aus dem Großraum Stuttgart erleben Gottesdienst durch Apostel Loy im Rahmen eines "Kleinen Jugendtages".
Eingestimmt durch Impulsvorträge zum Thema Inklusion erlebten Jugendliche sowie Glaubensgeschwister der Hörgeschädigten-Gemeinde in der Fellbacher Kirche an diesem Sonntagvormittag einen Gottesdienst, dem Apostel Jürgen Loy das Bibelwort aus Markus 2,4.5 zugrunde legte: "Und da sie ihn nicht zu ihm bringen konnten wegen der Menge, deckten sie das Dach auf, wo er war, machten ein Loch und ließen das Bett herunter, auf dem der Gelähmte lag. Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!"
Apostel Loy wies darauf hin, dass alle Menschen - mit oder ohne Behinderungen - in Bezug auf Gott gleich seien, nämlich in gewisser Weise ‚gehandicapt‘, denn es fiele oft schwer, Gott zu sehen, ihn zu hören, zu ihm zu sprechen und ihm nachzufolgen. Als Sehhilfe habe Jesus ein reines Herz und einen kindlichen Glauben empfohlen, für die Zeiten der Sprachlosigkeit, das heißt, wenn man nicht mehr beten könne, habe er einen Fürsprecher, den Heiligen Geist, geschenkt, führte Apostel Loy unter anderem aus.
Die dem Gottesdienst zugrunde liegende Bibelstelle beschriebe "gelebte Inklusion", denn die Freunde hätten gemeinsam einen mutigen und außergewöhnlichen Weg gefunden, um den Gelähmten zu Jesus zu bringen, erläuterte der Apostel. Es sei notwendig, "das Dach abzudecken", also umzudenken und Barrieren im Kopf zu überwinden, um dem Nächsten - egal wer und wie dieser sei - mit Nächstenliebe zu begegnen, empfahl Apostel Loy. Bezirksältester Mathias Raith berichtete in seinem Predigtbeitrag von einem "Inklusionsbeispiel", einem Gottesdienst in einem Justizvollzugskrankenhaus. Jesus habe im Bild des Weltgerichts (Matthäus 25) auch davon gesprochen, dass man den Gefangenen besuchen möge. Bischof Bernd Bornhäusser wies in seiner Predigt auf die alternativen Perspektiven von Ein- und Ausgrenzung hin und rief zur Besonnenheit beim Umgang miteinander auf.
Der "Kleine Jugendtag" des Apostelbereichs Stuttgart mit seinen Impulsvorträgen und dem gemeinsamen Gottesdienst von Jugendlichen mit Glaubensgeschwistern, deren alltägliche Lebensführung von Beeinträchtigung geprägt ist, war beeindruckend und gab ein Gefühl dafür, wie Inklusion in die Tat umgesetzt und gelebt werden kann.