„Ehre sei Gott, unserm Vater“ lautete der Titel zweier Konzerte im Großraum Stuttgart, welche der Regionalchor Nürtingen und das Kammerorchester Stuttgart der Neuapostolischen Kirche aufführten: am 18. Februar in Kirchheim/Teck und am 19. Februar in Stuttgart-Ost. Als Hauptwerke des Abends erklangen jeweils Henry Purcells „Rejoice in the Lord alway“ und Georg Friedrich Händels „Dettinger Te Deum“.
Ergänzt wurden diese Werke von Präludium und Fuge D-Dur (BWV 532) von Johann Sebastian Bach und einem „Trumpet Voluntary“, geschrieben von John Stanley. Andreas Ostheimer gelang es, die volle Klangwirkung der Orgeln hervorragend zu entfalten. Steffen Baral überzeugte mit seinem Trompetenspiel, insbesondere durch einen sehr weichen Ton und einen kurzweiligen Vortrag.
Als zweites Stück des Abends erklang Henry Purcells „Bell Anthem – Rejoice in the Lord alway“ (Freuet euch in dem Herrn allewege). Chor und Orchester führten dieses kammermusikalische Werk überzeugend auf. Die gelungene tänzerische Leichtigkeit der Darbietung ließ das „Freuet euch allewege“ glaubhaft werden, gerade auch in der dynamischen Steigerung der Wiederholungen. Auch die in England typische und noch heute gebräuchliche Art des Glockengeläuts ließen die Streicher schon in den ersten Takten deutlich hörbar lebendig werden.
Das „Dettinger Te Deum“ von Georg Friedrich Händel wurde anlässlich einer Dankesfeier zur glücklichen Heimkehr des englischen Königs Georg II und zum erfolgreichen Ausgangs der Schlacht bei Dettingen (Franken) am 27. Juni 1743 komponiert. Das Werk spiegelt ganz den höfischen Glanz der Zeit, birgt aber dennoch unter diesem oberflächlichen Prunk auch gläubigen Tiefgang.
In diesem Werk konnten sich Chor und Orchester ganz entfalten und trotz Einsatz von Oboen, Pauken und Trompeten blieb die Balance zwischen beiden Klangkörpern immer erhalten. Selbst in schwierigen Koloraturpassagen behielten die Chorstimmen einen brillanten und vollen Klang. Dominik Schmolz (Bass) als Solist zeigte sein Können in zwei ergreifenden Arien. Sein geschmeidiger Bass und das Orchester verschmolzen zu einer Einheit.
Daniel Joos erzeugte durch präzises Dirigat und starke Ausdruckskraft eine Differenziertheit und Intensität, die von Chor und Orchester höchste Konzentration einforderte, dabei den Zuhörer fesselte und ganz ins Geschehen mit einbezog. Karsten Otts Interpretation war expressiver: So hinterließ beispielsweise eine bewusste Pause zwischen der Bitte nach dem Emporheben zum Leben in Gottes Herrlichkeit einen tiefen emotionalen Eindruck.
Das Publikum bedankte sich für den eindrucksvollen musikalischen Vortrag spontan mit stehendem Beifall.